Prof. Dr. Thomas G. Schulze

Biographische Notiz

Thomas G. Schulze ist seit 1. Juli 2014 W3-Professor für Psychiatrische Phänomik und Genomik an der Medizinischen Fakultät der LMU. Zudem wurde er zum Direktor des neugegründeten Instituts für Psychiatrische Phänomik und Genomik (IPPG) ernannt. Dem IPPG angegliedert ist eine Spezialambulanz für die Behandlung der bipolaren – auch manisch-depressiven – Störung. Professor Schulzes Forschungsgebiet ist die psychiatrische Genetik, wobei der Schwerpunkt auf der Identifikation der komplexen Genotyp-Phanotyp-Zusammenhänge psychischer Erkrankungen wie der schizophrenen, bipolaren oder unipolar depressiven Störung liegt. Er koordiniert mehrere nationale und internationale Konsortien wie zum Bespiel das vier Kontinente umspannende Consortium on Lithium Genetics (www.ConLiGen.org), das sich der Erforschung der genetischen Grundlagen der Pharmakoresponse auf die Lithiumbehandlung bei der bipolaren Störung widmet. Schulze studierte bis 1997 Medizin an der Friedrich-Alexander-Universität (FAU) Erlangen-Nürnberg sowie der Universitat de Barcelona in Katalonien. Seine Facharztausbildung durchlief er an der Universität Bonn (1997-2000) und am Zentralinstitut für Seelische Gesundheit in Mannheim (2003-2007). Von 2000 bis 2002 war Schulze als Postdoc an der University of Chicago sowie am National Institute of Mental Health (NIMH) in Bethesda, Maryland, USA tätig. An seine Zeit in Mannheim schloss sich ein erneuter Aufenthalt am NIMH (2007-2010) an, von wo aus er 2010 auf eine W3-Professur für Psychiatrische Genetik an der Universitätsmedizin Göttingen berufen wurde. Er ist darüber hinaus Adjunct Faculty Member am Department of Psychiatry and Behavioral Sciences an der Johns Hopkins University in Baltimore, Maryland, USA. Neben mehreren nationalen und internationalen Auszeichnungen, wie beispielsweise dem Hans-Jörg-Weitbrecht-Preis für klinische Neurowissenschaften oder dem Robins-Guze-Award der American Psychopathological Association (APPA), ist er der Sekretär der International Society of Psychiatric Genetics (ISPG) und Vorsitzender der Genetik-Sektion der World Psychiatric Association (WPA). Erst kürzlich wurde er als erster Nicht-Amerikaner in der Geschichte der über 100 Jahre alten APPA zu deren designierten Präsidenten gewählt.

Forschungsinteressen

Neben seiner Beschäftigung mit den klinischen und molekularwissenschaftlichen Fragestellungen seines Fachgebietes engagiert sich Thomas G. Schulze für eine vernetzte psychiatrische Forschungslandschaft in Deutschland, in der moderne Biobank-Strukturen für Verlaufsforschung eine zentrale Rolle spielen. Die sich damit ergebenden ethischen, rechtlichen und gesellschaftlichen Fragestellungen versuchen Schulze und sein Team im Rahmen mehrerer interdisziplinarer Forschungsverbunde und in Zusammenarbeit mit Patienten- und Angehörigenverbänden aus mehreren Blickwinkeln zu beleuchten, um daraus Leitlinien zum bestmöglichen Umgang mit hochsensiblen Daten im Zeitalter von Big Data und personalisierter Medizin abzuleiten.

Ausgewählte Publikationen

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Ansprechpartner
Prof. Dr. Thomas G. Schulze
Leiter Teilprojekt Psychiatrie / Quantitative Analyse
Abteilung:
Institut für Psychiatrische Phänomik und Genomik, Ludwig-Maximilians-Universität München
Telefon:
0551-39-6730
E-Mail:
Thomas.Schulze@med.uni-muenchen.de